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Niedersächsische Schulwege sicher und nachhaltig gestalten - Fachtagung Schulwegsicherheit

4. Oktober 2022

© J.Verse

Wie kann es gelingen, von tragfähigen Lösungen in der Region landesweit zu profitieren? Wie lässt sich Mobilität sicher und nachhaltig gestalten?

16 auf Landesebene agierende Institutionen und Verbände haben sich zusammengeschlossen, um miteinander und erstmalig niedersachsenweit die Verbesserung der Schulwegsicherheit mit allen verantwortlichen Akteuren in regionalen Teams voranzutreiben.

Auftakt für diesen gemeinsamen Ansatz war der Fachtag „Abenteuer Schulweg – Gemeinsam Mobilität SICHER & NACHHALTIG gestalten" am 29.09.2022 in Celle, der vom Niedersächsischen Kultusministerium (MK) und den Unfallversicherungsverbänden der öffentlichen Hand in Niedersachsen – dem GUV Hannover /der Landesunfallkasse Niedersachsen (GUVH/LUKN), dem GUV Oldenburg (GUV OL) und dem Braunschweigischen Gemeinde-Unfallversicherungsverband (BS GUV) – zusammen mit den weiteren Partnerorganisationen für verantwortliche Akteure auf kommunaler Ebene ausgerichtet wurde.

 

Verantwortliche der Veranstaltung

Foto (v.l.n.r.): Angela Pauka, GUV OL und Michael Schwanz, stv. Geschäftsführer BS GUV für die Schülerunfallversicherung in Niedersachsen; Karsten Wiechmann, PI Celle für die Polizei Niedersachsen, Dr. Marco Trips, Präsident Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund (NSGB) für die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände (AGKSV) und Mario Jansen, Präventionsberater GUV H/LUKN und Leitung Fachtag "Abenteuer Schulweg"© GUVH

Ca. 150 regional verantwortliche Akteure aus ganz Niedersachsen nahmen an der Fachtagung "Abenteuer Schulweg" teil (linkes Bild© J.Verse / rechtes Bild © GUVH)

Intro-Impuls-Interview mit Juliane Krause, Verkehrsplanerin und Büroinhaberin von plan & rat (links) und Dagmar Köhler, Deutsches Institut für Urbanistik (rechts) Moderation Edwin Süselbeck,Geschäftsführer AGFK-Netzwerk - Bild © GUVH

Impulsforum - Regionale Netzwerke im Bereich Schulwegsicherheit - aus der Praxis für die Praxis - Bilder ©GUVH

linkes Bild: Zwei Zeichnungen - Welches Kind kommt zu Fuß zur Schule? rechtes Bild: Infostand der gesetzlichen Schülerunfallversicherung in Niedersachsen - Bilder ©GUVH

Die Zielsetzung ist klar, die Lösungsfindung in der Praxis – Stichwort Elterntaxi – durchaus komplex. Wie kann es gelingen, von tragfähigen Lösungen in der Region landesweit zu profitieren? Wie lässt sich Mobilität sicher und nachhaltig gestalten?

Angela Pauka, Leiterin Prävention des GUV OL, zur Ausgangslage und Anlass: „9 von 1.000 Kindern hatten laut einer Statistik des Spitzenverbands Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) im Jahre 2019 in Niedersachsen einen Unfall auf dem Weg zur Schule bzw. ihrem Heimweg – im Bundesländervergleich ist das das höchste Unfallaufkommen. Als gesetzliche Unfallversicherung können wir auf die Verbesserung der Schulwegsicherheit nur bedingt Einfluss nehmen. Gemeinsam mit den Schulen, den Kommunen als Schulträgern, den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und den Verkehrs- und Sicherheitsinstitutionen und -verbänden, die sich hier zusammen gefunden haben, können wir eine nachhaltige Schulweggestaltung vorantreiben."

„Gute Beispiele aus einem schulischen Mobilitätsmanagement, die dafür sorgen, dass mehr Eltern ihre Kinder den Schulweg selbstständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen lassen, wollen wir bekannt machen, die Vernetzung der Verantwortlichen untereinander ausbauen und die Umsetzung fördern", ergänzt Michael Schwanz, stellv. Geschäftsführer des BS GUV.

„Der Runde Tisch der Stadt Braunschweig ist ein solches gutes Beispiel, das dazu beiträgt, unseren jüngsten Verkehrsteilnehmenden das „Abenteuer Schulweg" im Sinne von Entwicklungs- und Gesundheitsförderung zugänglich zu machen", so Schwanz.

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne bedankte sich für das große Engagement aller Beteiligten im Rahmen eines Video-Grußwortes und erklärte: „Neben einer verbesserten Verkehrsplanung, der Entschärfung von Gefahrenstellen und Maßnahmen zur landesweiten Förderung des Klimaschutzes ist eine frühzeitige Mobilitätserziehung von besonderer Bedeutung. Kinder und Jugendliche verhalten sich entwicklungsbedingt im Straßenverkehr anders als erwachsene Verkehrsteilnehmende. Sichere und nachhaltige Mobilität ist deshalb ein grundlegender Bestandteil im Unterricht niedersächsischer Schulen. Der Fachtag in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium brachte erstmalig auf regionaler Ebene Akteurinnen und Akteure aus Politik, Verwaltung, Schule, Bildungseinrichtungen, Verbänden, Polizei, Eltern- und Schülerräten und weitere Beteiligte zusammen. Das große Interesse an einer Vernetzung freut mich sehr."

150 regional verantwortliche Akteure aus allen Kommunen Niedersachsens nahmen am Fachtag teil.

Bild links: Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne per Videobotschaft © J.Verse

Bild rechts: "Das Ziel ist es, auch über die Fachtagung hinaus, Strukturen zu schaffen, die eine nachhaltige Entwicklung von Schulwegsicherheit und Verkehrssicherheit in Niedersachsen etablieren. Mit Hilfe der Absichtserklärung wird ein neues Mobilitätsmangement in Aussicht gestellt. Im Fokus steht hierbei zunächst die Entwicklung einer Qualifizierung für sogenannte Prozessberater und Prozessberaterinnen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Mit diesem nächsten Schritt werden Ressourcen zielgerichtet eingesetzt und der Wirkungsgrad der Verkehrssicherheitsmaßnahmen erhöht", so Mario Jansen, Präventionsberater Sicherheit und Gesundheit beim GUVH und der LUKN - Initiator der erfolgreichen Fachtagung "Abenteuer Schulweg". ©GUVH

Verbindlichkeit in puncto gemeinsamer Verbesserung von Schulwegen und Mobilität soll über die Veranstaltung hinaus durch eine strukturierte Vernetzung entstehen, die unter anderem über die eigens hierfür erstellte Digitale Leinwand „Sicher und nachhaltig zur Schule" als Wissens- und Kontaktdatenbank unterstützt wurde. Zudem lag eine Absichtserklärung vor. Die beteiligten Landesinstitutionen und –verbände erklärten darin ihr Bestreben, innerhalb der nächsten zwei Jahre gemeinsam eine Qualifizierung zu entwickeln, um regionale und landesweite Akteure im Bereich Schulwegsicherheit zu Prozessberaterinnen und Prozessberatern für kommunales schulisches Mobilitätsmanagement auszubilden.

Die Sicht der Kommunen machte Herr Dr. Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB), für die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens (AGKSV) deutlich: „Abenteuer Schulweg – Eltern sollten motiviert werden, ihre Kinder als ersten Schritt in die Selbstständigkeit den Schulweg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus alleine bewältigen zu lassen. Doch dazu muss der Schulweg sicher sein. Die Kommunen können einen Beitrag leisten. Sie sind Schulträger, sie gestalten das Umfeld der Schulen, Landkreise und kreisfreie Städte sind Träger der Schülerbeförderung. Die kommunalen Spitzenverbände sind dabei, wenn Lösungen gesucht und gefunden werden – gemeinsam, vor Ort – und begrüßen, dass durch die Absichtserklärung der Prozess verstetigt wird."

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