Die prozentualen Anteile der Finger- und Handverletzungen betragen beim Handballspielen ca. 65 %. Davon ist ein großer Teil durch den Ball mit verursacht.
Grund hierfür ist oft ungeeignetes, hartes Ballmaterial, das sich besonders in der Anfängerschulung und beim Erlernen neuer Techniken und komplexer Spielsituationen verletzungsfördend auswirkt.
Aber auch Defizite der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich Koordinationsfähigkeit, Kondition, technischen Fertigkeiten und Wahrnehmung können ursächlich für Verletzungen sein.
Hier nun setzt die neue aus Dänemark kommende Handballspielform Five-a-Side-Handball an.
Aus Sicht der Verletzungsprävention sind einige Merkmale der neuen Trendspielform besonders hervorzuheben:
- der sehr weiche Ball - hiermit sind praktisch kaum noch ballbedingte Verletzungen möglich
- die Regeln sind gegenüber dem klassischen Handballspiel deutlich vereinfacht, so dass das Spiel erheblich weniger komplex ist
- die Spielform wird ohne Gegnerkontakt gespielt, dadurch entfallen auch viele Verletzungen durch Foulspiel
- Das Spiel ist von der Anlage her recht schnell und ist somit zudem konditionell fordernd und fördernd. Es macht jede Menge Spaß – schon ab der zweiten Klasse!
Somit bietet Five-a-side Handball eine gute Alternative zum klassischen Handball mit deutlich geringerem Verletzungsrisiko.
Bei der gemeinsamen Schulsportinitiative von Kultusministerkonferenz (KMK) und Deutscher Gesetzlicher Unfallversicherung (DGUV) zur „Sicherheit und Gesundheit im und durch Schulsport“ (SuGiS) sind auch die großen Mannschaftssportarten wie Fußball oder Handball ein Schwerpunkt.
Deshalb passt das gemeinsame Projekt der Gemeinde-Unfallversicherungsverbände in Niedersachsen, dem Handballverband Niedersachsen Bremen und dem Niedersächsischen Kultusministerium zur Einführung von Five-a-side Handball als innovative Spielform im Schulsport sehr gut in diesen Rahmen.
Thomas Kießlich, GUV Hannover, Geschäftsbereich Prävention
